Weihnacht, wie sie früher war

Warten auf Gottes Geschenk

Weihnachts-Bastelwerkstatt, Kinder-Backstube, Mithelfen, Frohsinn. Es bedarf nicht wirklich viel, um die zum Advent gehörende Magik in jedem Häuschen, vor jedem Hauskamin mit allen Sinnen erleben zu können. Von uns hängt das eine ab, nämlich, statt die ‚Muschel‘ ans Ohr zu legen — diese einmal fest ans Herz zu drücken, und dann, statt zuzuhören — ‚zuzuherzen‘.

Viele Bräuche, die irgendwo längst vergessen sind, werden anderswo ganz selbstverständlich gelebt. Wenn es abends dunkel wird, die Anklöpfler zu Besuch kommen oder das Christkind mit seinem Gefolge für leuchtende Kinderaugen sorgt, spürt man, dass Weihnachten mehr bedeutet als Hektik und Kommerz.

Dass die Adventszeit vor allem für die Kleinen etwas ganz Besonderes offenbart, ist aller Orten, aller Welt genau bekannt. Beweis dafür anzuführen, ist nicht nötig. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, mit deren eingeborenen Flügeln dem lichtscheuen Gesindel bei Tag und Nacht Einkehr und Einsicht zuzufächeln. Die Tatsache, dass das Nostalgie-Karussell uns Erwachsenen oft genug neckt, mit tiefer Andacht vergessenen Zeiten zu gedenken, spricht für sich. Wenn unser Gemüt durch ‚die Märchengasse‘ fährt, wenn das Advents-Mär zu unseren Ohren kommt, wenn unser Bewusstsein eine rückblickende Reise auf die Leinwand projizieren lässt, so bleibt uns nichts anderes übrig, als das glänzende Perlmutt auf dem grünen Forst zu begucken, zu staunen, sich zu erfreuen.

Sich erfreuen, und dann in der himmlischen Nachtstille, den allen Schäfern und Schäferinnen bekannten Engelslobgesang und seine Worte wahrzunehmen:

Ehre sei Gott in der Höhe und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen Lukas 2,14

Und bitte nicht vergessen, an jenem Abend Den Hausherrn — unseren wahrhaftigen und recht willkommenen Gast einzuladen.

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